Mittwoch, 25. September 2013

Andrea Geyer


Ihre Installation mutet sehr einfach an. An der Wand hängen fünf Fotografien und daneben steht ein Stuhl mit einem grossen Zeitungshaufen. Die Zeitungen animieren zum aktiven Handeln des Besuchers. In der „Zeitung“ sind weitere Fotografien der Künstlerin und auf jeder zweiten Seite (für uns zusammenhangslose) Kurzgeschichten abgedruckt. Für die Titelseite hat sie einen Textausschnitt aus einem US-amerikanischen Handbuch mit Ratschlägen zum „richtigen“ Verhalten kopiert. Dieser soll den Willen (des Individuums) oder das Verlangen (der Gesellschaft) nach Angleichung zeigen. In der ganzen Arbeit weist Geyer auf diesen Kontext des sozialen Verständnisses hin.



Die fünf Fotografien zeigen Menschen im Bezug mit ihrem städtischen Umfeld. Darauf sind beispielsweise Demonstrationszüge, Kontrollräume und Polizisten zu sehen. Das alles deutet auf die enorme Meinungsvielfalt hin, die Geyer neben den Druck der Angleichung stellt. Diesen Druck untermalt sie durch die Möglichkeit für den Besucher, eine, oben beschriebene, Zeitung mitzunehmen.


Nachstellung der Szene auf dem Bild mit der Zeitung von Geyer

Auf der Suche nach der Urbanität | Ackermann


Das Bild von Franz Ackermann inspirierte uns, die darin dargestellten Eindrücke in der Stadt selbst zu finden. So haben wir uns auf den Weg gemacht in die Stadt St. Gallen und haben dort Stadtausschnitte festgehalten, die uns an Franz Ackermanns Bild erinnerten. Durch Zusammensetzen der Fotografien versuchten wir die Komposition des Werkes widerzuspiegeln.


Erschlagen von der Kunst




 
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Juxtaposition zur Arbeit von Beat Streuli


Wie in einem früheren Post schon beschrieben wurde, nimmt Beat Streuli mit seinen Teleobjektiven gewöhnliche und bekannte Stadtszenen auf, mit denen er versucht, eine Impression der Stadt zu vermitteln. Die Fotos setzt er simpel aneinander – mit Überschneidungen und ohne die Ränder anzugleichen.

In der gegenüberstellenden Arbeit, deren Resultate unten beigelegt sind, haben wir auch Stadtszenen aufgenommen und diese zusammengesetzt. Diese Fotografien wurden hier aber, im Gegensatz zu Streulis Arbeit, übereinandergelegt. So, dass keine Randüberschneidungen zu sehen sind und dass durch die Transparentmachung trotzdem beide übereinandergelegten Bilder erkennbar sind. Durch den Effekt der Transparenz (also zwei verschiedene Bilder in einem zu sehen) wollen wir den Fotografien eine gewisse Doppeldeutigkeit geben. So könnte man sich denn auch überlegen, wie tiefgründig und mehrdeutig denn eine ganze Stadt ist und inwieweit man eine solche überhaupt darstellen kann.

Auf den ausgewählten Fotos sind architektonische Züge (irgend-) einer Stadt und (irgendwelchen) Stadtbesuchern oder Stadtbewohnern zu sehen. Ein erwähnenswerter Unterschied zu Streulis Fotografien dabei besteht: wir haben diese fotografierten Personen nach ihrem Einverständnis für den Gebrauch der Fotos gefragt haben. So verstossen wir mit der Veröffentlichung dieser Bilder – im Gegensatz zu Streuli, der die Fotografierten nicht um ihr Einverständnis gefragt hat – nicht gegen das Persönlichkeitsrecht.



















Matthew Buckinghams Gummibaum


Eine ganz andere Perspektive von Urbanität wird uns von Matthew Buckingham übermittelt. Mit seinem Gummibaum im Pflanzentopf macht er eine treffende Aussage, die dennoch Fragen aufwirft und zum Denken anregt.

Matthew Buckingham ist in Nevada (Iowa, USA) geboren und studierte Kunst in Chicago. Mittlerweile ist er als vielseitiger Künstler in den verschiedensten Bereichen - wie Fotografie, Schreiben, Film, Malen und Tonaufnahmen - tätig.



„WE BUILD, DESTROY AND REBUILD OUR CITY IN THE IMAGE OF OUR ECONOMY, RELYING ON EXPANSION  AND EXCESS IN THE MIDST OF UNFULLFILLED NEED.“


Wir errichten, zerstören und erneuern unsere Stadt im Zeichen unserer Wirtschaft, vertrauend auf Wachstum und Überschuss inmitten unerfüllter Bedürfnisse.

 

Das vielaussagende Schild neben dem Baum erklärt Matthews Auffassung von Urbanität und auch dessen Wahrheitsgehalt einer niemals sattwerdenden Konsumgesellschaft. Doch wie wir dies mit dem Baum in Verbindung bringen ist – unserer Meinung nach – jedem selbst überlassen. Wir haben dazu einige Versuche unternommen.
 


Peripherie




Peter Piller ist ein zeitgenössischer deutscher Künstler. Er zeichnet, schreibt, fotografiert und sammelt. Bekannt ist Piller vor allem für seine Sammlung an Fotografien, Postkarten, Zeitungsbildern und Internetfunden, die er in seinem Archiv nach Gestaltungselementen und inhaltlichen Übereinstimmungen sortiert. Sein Archiv besteht heute aus mehreren tausend Bildern.

Doch auch Pillers Zeichnungen finden grosse Anerkennung in der breiten Öffentlichkeit. Äusserst beliebt sind seine Erinnerungszeichnungen; sogenannte „Peripheriewanderungen“, von denen zurzeit drei Ausfertigungen in der Lokremise zu bestaunen sind.  Peripherie bedeutet im allgemeinen Sprachgebrauch „Umgebung“ oder „Umfeld“. Piller bringt seine Eindrücke über Städte, die er bereist hat, auf Papier und lässt dabei Grossstädte, wie zum Beispiel Barcelona abstrakt und ruhig erscheinen. Da Piller aus seiner Erinnerung zeichnet, werden viele Eindrücke herausgefiltert und die Umgebung der Stadt wirkt einheitlicher. Folglich stehen in Pillers Zeichnungen nicht die hektischen Aspekte der Zentren im Fokus, sondern deren Umgebung.

Weiter kann Peripherie auch als Gegensatz zur Hegemonie aufgestellt werden. Die Umwelt neutralisiert eine dominierende Instanz. Die Urbanisierung verliert an Bedeutung und wird gefiltert aufgrund der Menge der verschiedenen Eindrücke.


Mittwoch, 18. September 2013

Nenn mich nicht Stadt! Fabrice Gygi, Rita McBride, Jonathan Monk.






Interpretationen zu den Werken von Fabrice Gygi, Rita McBride und Jonathan Monk.





Rita McBride

Die gebürtige US-Amerikanerin, die im Jahre 1960 in Iowa zur Welt kam, stellt neben Franz Ackermann, Jonathan Monk und vielen weiteren zurzeit in der Lok aus. Rita McBride, welche schon mit frühen 22 Jahren den Bachelor of Arts und fünf Jahre später den Master of Fine Arts in der Tasche hatte, ist hauptsächlich Bildhauerin und Installationskünstlerin. Heutzutage ist Rita McBride Rektorin sowie Professorin der Bildhauerei an der Kunst-akademie in Düsseldorf. Ihr Liebesglück fand Rita McBride beim Maler Glen Rubsamen, mit dem Rita McBride inzwischen verheiratet ist.




Aber nun zur Kunst von Rita McBride, welche Sie seit dem Ende der 80er Jahre  in weltweiten
Ausstellungen präsentiert. Ihre Skulpturen und Installationen handeln oft auf einer Meta-Ebene und kritisieren meist Architektur und Design. Zwei Beispiele zur Kritik an der heutigen Architektur bekommen die Besucher der Lok Remise zu Gesicht. Sie kritisiert somit die urbanen Bauten, die Architekten heutzutage, welche nur immer wieder dieselben, langweiligen und gleichstrukturierten Bauten fertigen.


Säulen, Reifen quietschen, riesige Hallen die einerseits leer, andererseits vollkommen überfüllt sind. Dazu der abgestandene Duft von Benzin und Diesel.
Was wir alles mit Tiefgaragen verbinden, ist persönlich und für jeden etwas unterschiedlich. Doch eines ist sicher: Denkt an man eine Tiefgarage, so kommt man sicher nicht an den Autos vorbei. Das dachten auch wir und beschlossen die Skulpturen von Rita McBride mit Autos zu erweitern.









Settlements


Sie erinnern an einen Stadtplan, die Settlements von Rita McBride. Die rasterförmigen Linien könnten die Strassen von New York sein, oder vielleicht irgendeiner anderen Stadt, mit einer Autobahn und vielleicht einem Kanal. 
Dennoch wirkt das Ganze irgendwo generativ, zufällig: Wie kann es angehen, dass ein paar sich kreuzende Linien eine Stadt darstellen? Lässt sich etwas so Grosses, dem so viel "Charakter" nachgesagt wird, so verallgemeinern?

Wie allgemein das Muster tatsächlich ist, fanden wir beim Versuch heraus, es weiterzuzeichnen: Wir unterlegten das Kunstwerk mit Blättern und versuchten darauf mit Kohle und Klebeband, die Linien fortzuführen.


Nach ein paar einfachen Regeln - Rote Linien im Vordergrund, schwarze Striche im Hintergrund, Klebebandstreifen in mehreren "Blöcken" als Raster - haben wir Gygis Stadtplan ergänzt. Ich hätte gedacht, es würde schwieriger sein, das Muster authentisch wirken zu lassen, doch dem war nicht so. Man bemerkt zwar den Unterschied zwischen unserem Muster und dem Original, doch auf den ersten Blick könnte man meinen, beides gehöre tatsächlich zusammen.

Das Ergebnis fügt sich überraschend gut an das Original an, obwohl ganz andere Materialien verwendet wurden.  Wenn man aus dem richtigen Winkel hinsieht, greifen die Strassen perfekt ineinander und formen so ein Gesamtbild - das immer noch an einen Stadtplan erinnert.


Auch für sich genommen erinnert unser Bild, erstellt nach ganz einfachen Regeln, an einen Stadtplan. Man mag sich fragen, was nun den Charakter einer Stadt ausmacht. Was macht Städte so einzigartig, wenn sie sich auf diese Art verallgemeinern lassen? Macht es überhaupt noch Sinn, von "Paris" oder "New York" zu sprechen, oder ist das alles ganz einfach "Stadt"?


Jonathan Monk 

Road Block


Water Tables

"Auch ein einfacher Ölfleck kann ein Kunstwerk sein", so lautet das Motto bei Jonathan Monks Water Tables. Seine detaillierten Bilder von Strassenpflaster laden dazu ein, genauer hinzusehen und auch in den alltäglichsten Dingen etwas Betrachtenswertes zu finden.

"Das kann doch nicht so schwer sein", dachten wir uns und machten uns daran, selbst Strassenpflaster abzubilden. Allerdings nicht mit Öl auf Leinwand, sondern mit Kohle auf Papier. Indem wir die Blätter auf die Strasse legten und dann snaft mit dem Kohlestift darüberfuhren, konnten wir das Pflaster sehr gut abbilden.


Anders als bei Monk liegt bei unserem Bild der Fokus nicht auf den Ölflecken und getrockneten Blättern auf der Strasse, sondern auf der Struktur des Pflasters selbst. Wer genau hinsieht, erkennt neben Holzplanken und Metallrampen auch Randsteine, Kopfsteinpflaster und Beton.

Es ist überraschend, wie viele Details man in einem Stück Strasse finden kann.

Mittwoch, 11. September 2013



Wenn jemand zu dir sagt: Gehe von der Lokremise zum Kunstmuseum. Welchen Weg würdest du vermeiden? Welchen Weg würdest du liebend gerne nehmen?

If someone says to you: Walk from the Lokremise to the Art Museum. Which way would you avoid? Which way would you love to take?


 
 
Eine kurze gemeinsame Wegstrecke - a short common way 
 
 

Sich treffen - Meeting each other


Eine Wende nehmen - Taking a turn



Farbiger Weg - Colourway (dedicated to P.)


Peter Fischli & David Weiss

Das Werk Siedlung/Agglomeration von Peter Fischli und David Weiss besteht aus drei Bilderrahmen mit jeweils vier Fotos. Auf jedem Bild erkennt man graue und fade Wohnblöcke oder Firmengebäude. Ausserdem sieht man vor jedem Gebäude verschiedene Bäume, Büsche oder andere Gewächse, diese sind jeweils nicht sehr gepflegt. 


Bei diesem Anblick dieser Pflanzen inmitten der Beton- und Teerwelt kann der Betrachter seine Gedanken schweifen lassen und sich dieser Stadtansicht vielleicht auch bewusster werden.
Wir interpretieren die Wucherungen als unbeachteter und somit ungepflegter Zusatz an die Stadt. Da diese Pflanzen den meisten Bürgern nicht wichtig erscheint werden diese nicht beachtet und gepflegt. Da Fischli & Weiss meistens von einer von einem Trottoir aus auf eine Strasse fotografiert haben besteht der Grossteil der Bilder aus Häusern und Strassen. Dieser leblose Eindruck, den uns diese gräuliche Infrastruktur gibt wird untermauert da es wenige fahrende Autos oder Menschen auf den Strassen sieht. 


Mit dieser Arbeit bringen Fischli & Weiss den Betrachter zum Nachdenken über seine und die allgemeine Ansicht, die der Bürger von seiner Umgebung respektive Heimat hat. So erreichen sie, dass nicht nur sie selber, sondern auch der Betrachter seine eigene Kritik an der Stadt entwirft.
Unserer Meinung nach ist dies aber etwas unnötig, da man nicht unbedingt ins Museum gehen muss, um realistische und im gewissen Sinne gewöhnliche  Bilder einer Stadt zu sehen. Man könnte sich wohl auch sonst über die Architektur einer Stadt und ihre unbeachtete Umgebung Gedanken machen. 


Fenster bieten Einblicke und Ausblicke und Durchblicke, sowie Einsichten und Aussichten auf anderes. Sie trennen Urbanes in ein  Innen und Aussen. Sie sind gesetzte Grenzen im Raum, die lückenlos arbeiten. Sie gliedern Aussenräume in Bildfragemente, die sich additiv ergänzen. Sie werden zum Bild im Bild wie auch zu Bildern, die sich permant im Puls des städtischen Umfeldes verändern. Sie sind somit Collagen auf Zeit.

 
Beobachten und hinschauen lohnt sich.

Manfred Pernice



Äusserliche Eindrücke:
Eines von Pernices Modellen befindet sich vor der Lokremise. Zu betrachten ist ein weisser Stuhl, der neben einem Betonklotz, indem einen Briefkasten steckt, steht. Auf dem Betonklotz sind fünf weisse Platten zu sehen. Zusätzlich zum Briefkasten ist noch eine Tafel mit einbetoniert, welche an die Ausstellung von ART AND THE CITY 2012 in Zürich erinnert. Daraus lässt sich schliessen, dass diese Objekte für diese Ausstellung gefertigt wurden, was die Beschreibung der Kunstwerke (welche die Lokremise zur Verfügungen stellt) auch bestätigt. Spannend ist jedoch, dass der Sinn und Zweck von diesem Objekt ungeklärt ist, was uns dazu verleitet eigene Interpretationen, Gedanken und Vorstellungen zu machen.

Innerliche Eindrücke:
Das Objekt steht vor der gespiegelten Scheibe. Das Wetter ist an diesem Tag besonders schön, was einen wunderbaren blauen Hintergrund, ganz natürlich zur Verfügung stellt. Das heitert das dominierende Grau des Modells auf, und lässt es nicht so kalt wirken. Das Objekt steht draussen, abgesondert von den Anderen. Genauso kommt es auch charakterlich rüber. Es ist nicht knallig wie ein Bild von Reski oder Ackermann. Es ist schlicht und verleiht einem zum Nachdenken. Genau dies ist auch der Reiz, der einem eine Zuneigung zum Modell entwickeln lässt. Man könnte auch sagen, es sei schüchtern, nicht so aufdringlich, wie die andere Bilder und Objekte, die sich in der Ausstellung „nenn mich nicht Stadt“ befinden. Kühl und alleine steht es da- es lässt der Betrachter dasselbe tun, ohne sich bedrängt oder gehetzt zu fühlen. Die Verbindung zur Urbanität ist meiner Meinung nach im Beton, im Grau und im monotonem, schlichten. Deutlich wird für mich dabei, dass dies nicht negativ sein muss. Es gewährleistet eine gewisse Anonymität, man kann seine Ruhe behalten. Ich persönlich schätze dieses Werk, und empfehle, dass man sich die Zeit nimmt, dieses Modell in Ruhe zu betrachten und versucht zu verstehen.

Mittwoch, 4. September 2013

Schüler vor Werken von Fischli und Weiss



Es ist Spätsommer, nein, es ist mittlerweile Herbst geworden in unserer Stadt. Das Blau des Himmels hat sich verblasst, die Blätter der Bäume, einst grün, unterliegen nun dem Gelbwerdungsprozess eines langsamen Vertrocknens bis sie fallen und Teppiche auf den Boden weben - eins drüber, eins drunter, eins hier, eins da.

Später dann vereinzelte Durchblicke, dort wo das Laub lichter geworden ist. Einst versteckte Architekturstrukturen  treten nun verstärkt hervor. Nur dort, wo die Strasse eine Schneise geschlagen hat, ist der Blick frei.- Kante auf Kante, hart, eckig - Stahl, Bitumen und Beton.

Im Winter dann werden nur noch die Baumsilhouetten zusehen sein. Stille wird einkehren und Farblosigkeit besonders am Sonntagmorgen bis zum kommenden bunten Frühling.







Matt Mullican, Silke Schatz, Norbert Möslang


Im Rahmen des Blogs befassten wir uns mit den Künstlern Matt Mullican, Silke Schatz und Norbert Möslang.

Matt Mullican
Der US-amerikanische Konzeptkünstler und Bildhauer Matt Mullican wurde im Jahre 1951 in Kalifornien geboren. Er studierte am California Institute of the Arts, wo er mit 23 Jahren seinen Bachelor of Fine Arts machte. Des Weiteren unterrichtete er als Professor, sowie als Gastdozent an unterschiedlichen Schulen.
Seine Werke, welche er in der Lokremise ausstellt, widmet er dem Thema Stadt.
Mit diesen Bildern möchte er unterschiedliche Welten zusammenbringen, zum einen die utopische, zum andern die historische Welt. Unsere Welt unterteilt Matt Mullican in die folgenden fünf Kategorien, welche von ihm frei erfunden sind:
  •           Materie, die er grün darstellt
  •           Gegenstand, von ihm blau dargestellt
  •           Kreativität hebt er gelb hervor
  •           Sprache setzt er schwarz in Szene
  •           Subjektive Bedeutung stellt er in rot dar

Seit den 70er Jahren macht er diese Unterteilung und will somit die Welt ordnen, welche sich jedoch nicht mehr ordnen lässt.
Was bedeutet für ihn Stadt?
Zum einen ist sie für ihn die Abbildung vom gesamten Kosmos, zum andern entspricht für ihn der Universalbegriff Stadt einer allgemeinen Denkbewegung. Laut Mullican spielen sich viele Dinge, die mit Urbanität in Verbindung gebracht werden, im Kopf eines jeden Menschen ab.

Silke Schatz
Silke Schatz kam im Jahre 1967 in Deutschland auf die Welt. In Braunschweig besuchte sie von 1987 – 1995 die Hochschule für Bildende Künste. Sie stammt aus der 80er Jahre Besetzerszene.
In ihren Werken durchleuchtet sie Häuser und stellt ihre Grundrisse dar. Das in der Lokremise ausgestellte Bild zeigt eine Konzerthalle, in welcher eine Ausstellung stattfindet. Silke Schatz möchte eine persönliche Bindung zu allen ihren Werken herstellen, dazu bildet sie zwar reale und manchmal auch historische Gebäude ab, bringt aber noch ihre eigenen Erfahrungen hinein. Somit will sie mit ihren Werken einen eigenen Architekturstil erschaffen.


Norbert Möslang
In der Lokremise sieht man zwar kein fassbares Werk, jedoch hört man von ihm viel. Denn dieser Künstler nahm an einem Sonntagnachmittag bei einem Spaziergang von seinem Atelier in die Lokremise alle die ihn umgebenden Geräusche auf und spielt sie nun in der Lokremise ab.

Sonntag, 1. September 2013

Franz Ackermann: Facing Sunrise

Äusserliche Eindrücke
Franz Akermanns Werk, er nennt es facing sunsrise, ist ein begehbares Kunstwerk. In der Mitte dominiert ein würfelförmiger Käfig. An den vier Wänden malt und zeichnet er schwarz, weiss und filigran mit Bleistift. Farben wie knalliges Orange, Braun, Königsblau und Gelb stechen vom weissen  Hintergrund hervor. Der freie Blick zur anderen Wand ist durch den Käfig eingeschränkt. Ein Portrait des Künstlers ziert eine Ecke in dem anderen ist ein Ausschnitt einer Palme und eine Metallkonstruktion angebracht. 
Ein Rundgang um den Käfig wirft Fragen auf und lässt Interpretationen aufkommen...

Innerliche Eindrücke:
Vorerst beeindruckt das Kunstwerk: die Genauigkeit, die Feinheit, der Kontrast zwischen Bleistift Zeichnungen und die farbenfrohen Akzente- sowie das Zusammenspielen der einzelnen Fragmente zu einem Gesammtbild. Durch die vielen Details verliert (und verliebt ;) ) man sich schnell in Franz Ackermanns Werk. Der grosse Eisenkäfig in der Mitte verleiht jedoch ein wenig das Gefühl, eingeengt zu sein. Es lässt einem nicht die volle Freiheit, das Kunstwerk zu geniessen. Ob dies die Bedrängnis der Urbanität ist? Inwiefern lässt sich der Titel des Bildes im Werk wieder finden? Diese Fragen konnten wir uns nicht beantworten, was wiederum Absicht des Künstlers sein könnte.  Dennoch sind wir sehr beeindruckt von diesem Kunstwerk- sei es wegen der Grösse oder den Finessen.