Sieben Schülerinnen und Schüler der
Kantonsschule Heerbrugg mit dem Schwerpunktfach Musik haben sich einen
Nachmittag lang mit Phyllida Barlow beschäftigt und die Kunstwerke der
Ausstellung mit Werken der Musik des 20. Jahrhunderts verglichen. Die spannenden Vergleiche, die bei dieser
Disziplinen-übergreifenden Auseinandersetzung entstanden sind, haben wir in
diesem Blog zusammengestellt.
Dienstag, 6. Oktober 2015
Untitled:
roughtubes & Anton Webern: Variationen für Klavier op. 27
Musikstück zum anhören: Anton Webern: Variationen für Klavier op. 27
Gemeinsamkeiten:
Beide Kunstwerke sind individuell, chaotisch und haben keine Struktur. Der Grad zwischen Kunst und irgendwelchen zusammengewürfelten Tönen oder Materialien ist ziemlich klein, weshalb sie auch oft kritisiert werden. Es wird Unvollständigkeit und eine Art Schrägheit übermittelt. Nicht unbedingt schön, doch interessant und faszinierend. Beide kann man aus verschiedenen Perspektiven sehen. Man kann um das Gebilde "roughtubes" gehen und seinen Sichtpunkt ändern, wie man das Musikstück als schräg bezeichnen kann oder als interessante Alternative zur "normalen Musik". Die Röhren der Skulptur weisen Ähnlichkeiten zur Achsenspiegelung der Noten des Liedes auf.
Unterschiede:
Während die op. 27 zackig gespielt wird, ist es im Sinn von Phyllida Barlow, dass man sich Zeit nimmt, wenn man ihre Kunstwerke betrachtet. Durch die pinken Farbfragmente wird das Gebilde auch verharmlost und strahlt eine gewisse Freundlichkeit aus, die in Weberns Stück nicht vorkommt.
Schlusswort:
Alles in Allem passen die Kunstwerke gut zusammen, da sie sich beide von der Masse abheben und viele Gemeinsamkeiten aufweisen.
(H. Hörtner)
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untitled: roughtubes, 2012 |
Musikstück zum anhören: Anton Webern: Variationen für Klavier op. 27
Gemeinsamkeiten:
Beide Kunstwerke sind individuell, chaotisch und haben keine Struktur. Der Grad zwischen Kunst und irgendwelchen zusammengewürfelten Tönen oder Materialien ist ziemlich klein, weshalb sie auch oft kritisiert werden. Es wird Unvollständigkeit und eine Art Schrägheit übermittelt. Nicht unbedingt schön, doch interessant und faszinierend. Beide kann man aus verschiedenen Perspektiven sehen. Man kann um das Gebilde "roughtubes" gehen und seinen Sichtpunkt ändern, wie man das Musikstück als schräg bezeichnen kann oder als interessante Alternative zur "normalen Musik". Die Röhren der Skulptur weisen Ähnlichkeiten zur Achsenspiegelung der Noten des Liedes auf.
Unterschiede:
Während die op. 27 zackig gespielt wird, ist es im Sinn von Phyllida Barlow, dass man sich Zeit nimmt, wenn man ihre Kunstwerke betrachtet. Durch die pinken Farbfragmente wird das Gebilde auch verharmlost und strahlt eine gewisse Freundlichkeit aus, die in Weberns Stück nicht vorkommt.
Schlusswort:
Alles in Allem passen die Kunstwerke gut zusammen, da sie sich beide von der Masse abheben und viele Gemeinsamkeiten aufweisen.
(H. Hörtner)
Untitled: holed wall & Anton Webern: Variation für Klavier op. 27
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untitled: holedwall, 2012 |
Musikstück zum anhören: Anton Webern: Variation für Klavier op. 27
Wenn man
dieses Stück anhört und gleichzeitig die Skulptur Holed Wall anschaut, ist das
Erste was mir auffällt, dass beide sehr durcheinander sind. Doch mit längerem
Betrachten und Hören bemerkt man eine leichte Struktur, Stellen die sich immer
wieder wiederholen im Stück und an der Skulptur. Das Stück regt einen zum Gehen
an und die Skulptur will auch, dass man sie von allen Seiten betrachtet, nicht
nur aus einem Blickwinkel. Bei beidem gibt es Elemente die sofort herausstechen
und zueinander passen. Diese erkennt man wenn man genauer hinhört
beziehungsweise hinsieht.
Eine weitere Gemeinsamkeit für mich ist, dass das Kunstwerk sehr biomorph erscheint und wie eine Koralle oder ein Wasserwirbel aussieht. In dem Stück von Anton Webern wirbelt er mit den Tönen herum.
Anton Webern will mit seiner Musik die Poetik dahinter rüberbringen, das ist auch so bei diesem Kunstwerk. Denn jeder kann hinein interpretieren was er will, was manchmal fast wichtiger ist als das Kunstwerk selbst.
Eine weitere Gemeinsamkeit für mich ist, dass das Kunstwerk sehr biomorph erscheint und wie eine Koralle oder ein Wasserwirbel aussieht. In dem Stück von Anton Webern wirbelt er mit den Tönen herum.
Anton Webern will mit seiner Musik die Poetik dahinter rüberbringen, das ist auch so bei diesem Kunstwerk. Denn jeder kann hinein interpretieren was er will, was manchmal fast wichtiger ist als das Kunstwerk selbst.
Ich finde
auch, dass die rosa Farbe in der Skulptur das Ganze noch aufheitert und
fröhlicher gestaltet. Solche Elemente gibt es auch in dieser Musik dazu.
Beide Sachen also, die Musik und das Kunstwerk dazu, sind sehr individuell und passen gut zueinander.
(Ch. Beerli)
Beide Sachen also, die Musik und das Kunstwerk dazu, sind sehr individuell und passen gut zueinander.
(Ch. Beerli)
Untitled: brokenshelf 4 & John Adams: China
Gates
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untitled: brokenshelf 4, 2011 |
Musikstück zum anhören: John Adams: China Gates
John Adams: China Gates
|
Untitled: brokenshelf
|
Gemeinsamkeiten
|
Unterschiede
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-freudig
-ruhig
-unendlich
-offen (wie eine Türe)
-Chinesische Mauer
-nicht dicht, weist aber auch keine Lücken
auf
-Notenbild sieht wie Latten aus
|
-gleichmässig & doch Zwischenstrukturen
-helle Farben / freundlich
-endlich (Holz hat ein Ende)
-sehr dicht
-wirkt zusammengebastelt
-Hauptmaterial: Holz
-Farbwahl, einfach gemischt, passt nicht so
recht zusammen
|
-helle Farben = helle Töne
- beides 'Lückenlos'
-Freudige Farben/
Freudige Musik
-'Strukturbild' gleich
-Farben wie auch Töne passen
nicht
so recht zusammen
|
-die Holzlatten sind begrenzt,
haben
ein Ende
-Musik ist eher fortlaufend
|
(J. Gächter)
Untitled: stacked grids & Arnold
Schönberg: 5 Orchesterstücke op. 16, III: Farben
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untitled: stacked grids, 2011 |
Musikstück zum anhören: Arnold Schönberg: 5 Orchesterstücke op. 16, III: Farben
Nach
intensiver Auseinandersetzung mit dem Werk „untitled: stacked grids“ und Arnold
Schönbergs 5 Orchesterstücke op. 16, III: Farben, habe ich nun Parallelen und
auch Unterschiede gefunden. Ich finde, der Name des Stücks passt sehr gut zum
Objekt, da dieses ebenfalls viele verschiedene Farben wie pink, schwarz, gelb
und weiss enthält. Dies obwohl im Stück von Schönberg wohl andere Farben,
nämlich Klangfarben gemeint sind.
Eine weitere Gemeinsamkeit sehe ich in den filigranen Veränderungen, die dann schlussendlich das Ganze so spannend machen. Beim Objekt handelt es sich dabei um die vielen kleinen „Farbkleckse“, im Stück sind es meiner Meinung nach die Akkorde, die sich schleichend und durch kleine Veränderungen wandeln.
Des Weiteren habe ich beobachtet, dass das Stück wie auch das Objekt keineswegs Ruhepole sind, sondern eher Unruhe stiften. Dies ist eigentlich erstaunlich, denn im Stück hört man ganz klar einen liegenden Bass. Da jedoch in den Oberstimmen viele Dissonanzen herrschen, fühlt man diese Unruhe. Im Objekt kommt diese Unruhe anhand der Bewegungslust, die ausgelöst wird beim Betrachten, zum Ausdruck.
Im Stück habe ich beobachtet, dass jeweils die nächste Bewegung beginnt, bevor die andere fertig ist. Dieses Hinübergleiten kann man auch in Objekt sehr gut beobachten, wobei mir eine Stelle jedoch auffiel. Es hat eine pinke Aussparung, die ich sehr interessant fand. Spontan fand ich sie störend, nicht zum Lied passend, doch mit der Zeit assoziierte ich sie mehr und mehr mit einem bestimmten Teil im Stück, nämlich dem kurzen Harfenteil.
Ich finde auch, dass die kleinen Farbkleckse aufgrund ihrer Häufigkeit eine hohe Dichte aufweisen, das Stück jedoch keine sehr dichte Stimmverteilung hat. Das ist für mich somit ein Unterschied.
Im Grossen und Ganzen könnte man meinen, wie ich anfangs auch dachte, die Musik wie auch das Objekt seien nicht sehr spannend. Doch musste ich meine Meinung „revidieren“ und finde nun, dass es extrem spannend, interessant und vor allem bereichernd war. (N. Federer)
Eine weitere Gemeinsamkeit sehe ich in den filigranen Veränderungen, die dann schlussendlich das Ganze so spannend machen. Beim Objekt handelt es sich dabei um die vielen kleinen „Farbkleckse“, im Stück sind es meiner Meinung nach die Akkorde, die sich schleichend und durch kleine Veränderungen wandeln.
Des Weiteren habe ich beobachtet, dass das Stück wie auch das Objekt keineswegs Ruhepole sind, sondern eher Unruhe stiften. Dies ist eigentlich erstaunlich, denn im Stück hört man ganz klar einen liegenden Bass. Da jedoch in den Oberstimmen viele Dissonanzen herrschen, fühlt man diese Unruhe. Im Objekt kommt diese Unruhe anhand der Bewegungslust, die ausgelöst wird beim Betrachten, zum Ausdruck.
Im Stück habe ich beobachtet, dass jeweils die nächste Bewegung beginnt, bevor die andere fertig ist. Dieses Hinübergleiten kann man auch in Objekt sehr gut beobachten, wobei mir eine Stelle jedoch auffiel. Es hat eine pinke Aussparung, die ich sehr interessant fand. Spontan fand ich sie störend, nicht zum Lied passend, doch mit der Zeit assoziierte ich sie mehr und mehr mit einem bestimmten Teil im Stück, nämlich dem kurzen Harfenteil.
Ich finde auch, dass die kleinen Farbkleckse aufgrund ihrer Häufigkeit eine hohe Dichte aufweisen, das Stück jedoch keine sehr dichte Stimmverteilung hat. Das ist für mich somit ein Unterschied.
Im Grossen und Ganzen könnte man meinen, wie ich anfangs auch dachte, die Musik wie auch das Objekt seien nicht sehr spannend. Doch musste ich meine Meinung „revidieren“ und finde nun, dass es extrem spannend, interessant und vor allem bereichernd war. (N. Federer)
Ich habe das
Musikstück Farben von Arnold Schönberg mit dem Kunstwerk stacked grids von
Phyllida Barlow verglichen. Bei den Gemeinsamkeiten ist mir aufgefallen, dass
beide eine stabile Grundlage haben. Bei der Musik sind das die langen, ruhigen
Töne, bei dem Kunstwerk ist alles das gleiche Material und die gleiche Form.
Beide haben herausspringende Formen. Bei der Musik höhere und schnellere Töne,
beim Kunstwerk andere Farben als pink. Beide sind düster und fröhlich zugleich
und beide haben nur filigrane Veränderungen. Beides ist sehr strukturiert.
Ich habe
aber auch Unterschiede festgestellt: Die Musik baut Spannung auf und das
Kunstwerk nimmt die ganze Spannung für die Ausstellung weg, da es ganz am
Anfang aufgestellt ist und man es anschauen muss. Das Kunstwerk (stacked grids)
sagt schon ziemlich viel über die ganze Ausstellung aus.
(R. Dutler)
(R. Dutler)
Untitled: column3, RIG: untitled; hive 2 & György Ligeti: Atmosphères für grosses Orchester
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untitled: column3, 2012 |
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RIG: untitled; hive 2, 2011 |
Musikstück zum anhören: György Ligeti: Atmosphères für grosses Orchester
Gemeinsamkeiten:
Die beiden
Kunstwerke sind aus total unterschiedlichen Schichten aufgebaut, welche sich
mit den Instrumenten vergleichen lassen.
Die Materialien und Farben der Schichten sind total gegensätzlich, wie die Töne des Stücks die sich manchmal nicht harmonieren.
Die Materialien und Farben der Schichten sind total gegensätzlich, wie die Töne des Stücks die sich manchmal nicht harmonieren.
Im Grossen
und Ganzen wirken die Schichten bzw. Töne bedeutungslos.
Jedoch ist
ihre Zusammensetzung von Bedeutung.
Ändert man
eine Schicht/einen Ton ergibt sich ein anderes Wirkungsbild.
Die
herausstechenden hohen Töne des Stücks lassen sich mit den gelben Farbtönen der
Schichten vergleichen.
Einige Teile
des Stücks vermitteln den Eindruck, man wäre auf einer Baustelle.
Die Materialien des Kunstwerkes werden bevorzugt im Bau verwendet.
Die Materialien des Kunstwerkes werden bevorzugt im Bau verwendet.
Das Werk
column3 wirkt von unten betrachtet endlos.
Das Ende des
Stücks ist auch eher unvorhersehbar: Man kann nicht erahnen wann es aufhört.
Unterschiede:
Das Stück
wirkt von allen Seiten auf einen ein.
Beim
Kunstwerk ist es genau umgekehrt: Die Person als Solches betrachtet das
Kunstwerk von allen Blickwinkeln. Die Wirkung geht somit von einem fixierten
Punkt aus und wirkt je nach Standpunkt anders.
Die
verschiedenen Schichten des Kunstwerks wirken zusammen eher harmonisch, während
sich die Melodien der verschiedenen Instrumente teilweise "beissen"
und somit nicht harmonisch, sondern eher düster und bedrohlich wirken.
Das Stück
ist teilweise ziemlich chaotisch, während die beiden Werke sehr strukturiert
und klar wirken.
(R.J. Egger, J. Lenherr)
Dienstag, 12. Mai 2015
Erinnerungen
Drei Wochen nach ihrem Besuch in der Lokremise haben die Schülerinnen und Schüler einer Gestaltungsklasse der Kantonsschule am Brühl ihre Erinnerungen an den Nachmittag in der Ausstellung Correspondances zeichnerisch festgehalten...
Donnerstag, 30. April 2015
Correspondances
Eine Klasse der Fachmittelschule der Kantonsschule am Brühl mit dem Berufsfeld Gestalten verbrachte einen Nachmittag in der Ausstellung von Isabelle Lartault & Michel Verjux. Getreu dem Motto Correspondances verknüpften die Jugendlichen im Ausstellungsraum inhaltliche Merkmale mit architektonischen Besonderheiten und schafften so spannende Bezüge. Diese wurden mit Klebeband markiert und so im Raum sichtbar gemacht.
Link zur Ausstellung
Link zur Ausstellung
Leerer Raum?
Die Ausstellung
Ich betrat die Ausstellung und
fragte mich, wo ich bin. Bin ich hier richtig? Wo ist die Ausstellung hin? Ich
stand in einem grossen leeren Raum. Er war durch zwei grosse, weisse Trennwände
begrenzt. Ich drehte mich um mich selbst, um den ganzen Raum von allen Seiten
gesehen zu haben. Als nächstes fielen mir die schwarz gedruckten Worte auf den
Wänden ins Auge.
Lumière
|
Licht
|
Train
|
Zug
|
Mot
|
Wort
|
Die Hälfte aller Schriften war in
Französisch geschrieben, die andere in Deutsch. Es gab sowohl Sätze wie auch
vereinzelte Worte. Im ganzen Raum belichteten drei Scheinwerfer bestimmte
Stellen an den Wänden und auf dem Boden.
Nachdem ich mir die ganze
Ausstellung angesehen habe, konnte ich jedoch noch nicht viel mit dieser Form
von Kunst anfangen. Anschliessend haben wir dann begonnen die Ausstellung in
der Klasse zu besprechen und zu diskutieren. Mir wurde immer mehr bewusst, was
sich die Künstler für Gedanken gemacht haben. Es war nun nicht mehr ein scheinbar
leerer Raum, sondern eine Kunstausstellung, wie ich sie noch nie gesehen habe.
Ich hätte nie gedacht, dass man
eine Ausstellung „nur“ mit Licht, Raum, Worten und Linien gestalten kann. Es
hat mir gezeigt, dass Kunst nicht nur gleich ein Gemälde ist, sondern auch in
ganz anderen Formen vorkommen kann.
Unsere Aufgabe
Anschliessend erhielten wir im
Sinne der Ausstellung den Auftrag, eine bestimmte Fläche am Boden mit Klebeband
zu gestalten. Wir haben lauter markante Punkte auf dem Boden miteinander
verbunden und somit unsere Fläche definiert. Danach haben wir die Fläche
schraffiert, um eine Dichte zu bekommen. Die Arbeit hat uns Spass bereitet und
das Ergebnis hat uns erstaunt, da wir mit einem Alltagsgegenstand ein Kunstwerk
errichtet haben.
Carla & Lea
Markante Punkte
Viele
markante Punkte zieren die Ausstellung von Isabelle Lartault und Michel
Verjux in der Lokremise zusätzlich. Wir verbanden einige davon und brachten so
einen Gegensatz zu der sonst so linearen Ausstellung hervor - eine Fläche.
Tiziana & Lukas
Dienstag, 28. April 2015
Licht und Wort
Löse das Rätsel!
Um das vom Licht verborgene zu erkennen, braucht der Schatten sich zu bekennen.Des Rätsels Lösung findest du am Ende des Eintrags.
Geschwindigkeit___________________________________________Zug
Richtung________________________________________________Linie
Landschaft_______________________________________minimalistisch
Lösung:
Bist du im Kopfe nicht ganz helle, markiere die fehlende, textlose Stelle.
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