Mittwoch, 21. August 2013

Beat Streuli Eindrücke und Kommentar

Beat Streuli nimmt mit seinen Teleobjektiven gewöhnliche und bekannte Stadtszenen auf, mit denen er versucht, eine Impression der Stadt zu vermitteln. Lange Zeit hat er in Birmingham gelebt und gearbeitet, doch versucht er (im Gegensatz zu Andrea Geyer) nicht, eine bestimmte Stadt darzustellen. Vielmehr versucht er durch die Nahaufnahmen von Individuen mit ihrer unmittelbaren Umgebung sowie durch architektonische Gegenstände die Stadt als Lebensraum zu zeigen.
 

Was mir erwähnenswert erscheint, ist, dass Streuli trotz der Einzelpersonen und den Momentaufnahmen die Stadt oder das Verständnis jener darzustellen versteht. In der „fast malerischen Komposition“, wie der Kurator seine Bildzusammenstellung beschreibt, setzt er nämlich unzählige Fotos aneinander und kreiert so eine Gesamtidee. Sie befindet sich im Eingangsbereich und stimmt so den Betrachter schon auf das Thema der Ausstellung ein.
Das Wallpaper wirkt auf mich recht kalt. Zum einen sind die Farben recht kalt angesichts der zahlreichen grauen Hauswände und farbabschwächenden Fenster. Zum anderen bleiben die Menschen, trotz dem, dass sie das zentrale Motiv des Künstlers sind, in ihrer individuellen Welt anonym verhaftet. Sie kommunizieren nicht mit dem Betrachter. Somit spiegeln sie eine realistische Stadtsituation, wie man sie im Alltag erlebt.


Eine ganze Stadt in der Lokremise


Bereits beim Betreten der Ausstellung „Nenn mich nicht Stadt“ fallen einem Elemente des städtischen Alltags ins Auge. Die Atmosphäre gleicht derjenigen einer Stadt, was vor allem an den Kunstwerken liegt und durch die Struktur des Gebäudes der Lokremise intensiviert wird. Urbane Geräusche unterstreichen das Erlebnis. Die Aufmachung der Ausstellung tangiert bereits die Frage: „Was ist Urbanität?“ – eine der Leitfragen der ganzen Zusammensetzung. Aber nicht nur die Frage nach Urbanität, sondern auch die des Erlebens einer Stadt und die der Struktur einer Stadt, werden von den Künstlern behandelt. Diese soziologischen Fragen werden aus verschiedenen Perspektiven von den Künstlern beantwortet und regen zum Nachdenken an.
Erste Eindrücke (Simone)

Aber was ist Urbanität? Die geläufigste und interessanteste Auslegung von Urbanität stammt aus der Soziologie. Dabei wird die Veränderung der städtischen Gesellschaft, durch die Stadt selbst in den Mittelpunkt gestellt. Zudem werden die Alltagswelt sowie auch die Lebensweise behandelt.

Das Ziel unseres Blogprojekts ist es, die Frage nach Urbanität für uns selbst zu beantworten, sowie drei Künstler (Peter Piller, Matthew Buckingham, Katalin Deér)  und ihre Auffassung von Urbanität durch ihre Werke in der Ausstellung genauer zu analysieren und zu vermitteln.

 

-          Simone Niederer, Gwendolyn Fässler, Lukas Seeholzer

"Erste (nicht) Stadtluft schnuppern" - Ackermann, Pernice und Reski begeistern







 

Ergänzungsfachprojekt Gymnasium Appenzell



Vom Land in die Stadt

Freitag, sechzehnter August, elf Uhr

Wir setzen uns ins Auto, fahren ohne viele Gedanken von A nach B. Kaum nehmen wir unsere Umgebung wahr. Wenn wir von Appenzell Richtung St.Gallen fahren, machen wir eine Reise in eine andere Welt. Denn wenn man auf dem Land aufwächst, kennt man die Verhaltensweisen und Regeln nicht, welche man in einer Stadt beachten muss. Mit einer Stadt verbinden wir grosse Menschenmengen, hohe Hochhäuser und grosse Mengen an Abgasen. Die Nacht wird zum Tag und die Stadt scheint nie zu schlafen. Ganz anders ist es auf dem Land. Grosse Menschenmengen gibt es nur selten und hohe Häuser keine. Wenn wir uns nun in diese unbekannte Welt begeben, kommen wir uns vor wie kleine Ameisen in einem riesigen Haufen unseres Gleichen. Alles ist uns unbekannt. Wenn wir eine Stadt betreten achten wir auf ganz andere Dinge. Wir sehen den Abfall, riechen die Abgase und hören den Lärm des Verkehrs.
Stadt ist ein kleines Wort mit viel Inhalt. Vieles wird damit assoziiert und fast alle Kulturen und Einstellungen finden sich darin wieder. Jeder findet Seinesgleichen und jeder darf seine eigene Meinung vertreten. Fahre ich also vom Land Richtung Stadt wechselt die Landschaft, die Art der Häuser und der Geräuschpegel. Auf den Strassen sind mehr Autos und auf den Trottoirs sitzen Bettler.
Nach 20 Minuten Fahrt treffen wir in der Lokremise ein. Die Lokremise steht in mitten von Hochhäusern und Lagerhallen und sie selbst strahlt die alte und ruhige Welt aus. Ein Stück Land in der Stadt.
Mit gemischten Gefühlen betraten wir dann die Lokremise. Schon im Eingang begegnet man Gegenständen, welche man in der Stadt vorfindet. In der ganzen Ausstellung wird das Thema der Stadt angeschnitten, ob kritisch oder ganz sachlich. Von Baustellenlärm bis zu Kühen findet man alles in der Ausstellung „Nenn mich nicht Stadt“.