Mittwoch, 18. September 2013

Nenn mich nicht Stadt! Fabrice Gygi, Rita McBride, Jonathan Monk.






Interpretationen zu den Werken von Fabrice Gygi, Rita McBride und Jonathan Monk.





Rita McBride

Die gebürtige US-Amerikanerin, die im Jahre 1960 in Iowa zur Welt kam, stellt neben Franz Ackermann, Jonathan Monk und vielen weiteren zurzeit in der Lok aus. Rita McBride, welche schon mit frühen 22 Jahren den Bachelor of Arts und fünf Jahre später den Master of Fine Arts in der Tasche hatte, ist hauptsächlich Bildhauerin und Installationskünstlerin. Heutzutage ist Rita McBride Rektorin sowie Professorin der Bildhauerei an der Kunst-akademie in Düsseldorf. Ihr Liebesglück fand Rita McBride beim Maler Glen Rubsamen, mit dem Rita McBride inzwischen verheiratet ist.




Aber nun zur Kunst von Rita McBride, welche Sie seit dem Ende der 80er Jahre  in weltweiten
Ausstellungen präsentiert. Ihre Skulpturen und Installationen handeln oft auf einer Meta-Ebene und kritisieren meist Architektur und Design. Zwei Beispiele zur Kritik an der heutigen Architektur bekommen die Besucher der Lok Remise zu Gesicht. Sie kritisiert somit die urbanen Bauten, die Architekten heutzutage, welche nur immer wieder dieselben, langweiligen und gleichstrukturierten Bauten fertigen.


Säulen, Reifen quietschen, riesige Hallen die einerseits leer, andererseits vollkommen überfüllt sind. Dazu der abgestandene Duft von Benzin und Diesel.
Was wir alles mit Tiefgaragen verbinden, ist persönlich und für jeden etwas unterschiedlich. Doch eines ist sicher: Denkt an man eine Tiefgarage, so kommt man sicher nicht an den Autos vorbei. Das dachten auch wir und beschlossen die Skulpturen von Rita McBride mit Autos zu erweitern.









Settlements


Sie erinnern an einen Stadtplan, die Settlements von Rita McBride. Die rasterförmigen Linien könnten die Strassen von New York sein, oder vielleicht irgendeiner anderen Stadt, mit einer Autobahn und vielleicht einem Kanal. 
Dennoch wirkt das Ganze irgendwo generativ, zufällig: Wie kann es angehen, dass ein paar sich kreuzende Linien eine Stadt darstellen? Lässt sich etwas so Grosses, dem so viel "Charakter" nachgesagt wird, so verallgemeinern?

Wie allgemein das Muster tatsächlich ist, fanden wir beim Versuch heraus, es weiterzuzeichnen: Wir unterlegten das Kunstwerk mit Blättern und versuchten darauf mit Kohle und Klebeband, die Linien fortzuführen.


Nach ein paar einfachen Regeln - Rote Linien im Vordergrund, schwarze Striche im Hintergrund, Klebebandstreifen in mehreren "Blöcken" als Raster - haben wir Gygis Stadtplan ergänzt. Ich hätte gedacht, es würde schwieriger sein, das Muster authentisch wirken zu lassen, doch dem war nicht so. Man bemerkt zwar den Unterschied zwischen unserem Muster und dem Original, doch auf den ersten Blick könnte man meinen, beides gehöre tatsächlich zusammen.

Das Ergebnis fügt sich überraschend gut an das Original an, obwohl ganz andere Materialien verwendet wurden.  Wenn man aus dem richtigen Winkel hinsieht, greifen die Strassen perfekt ineinander und formen so ein Gesamtbild - das immer noch an einen Stadtplan erinnert.


Auch für sich genommen erinnert unser Bild, erstellt nach ganz einfachen Regeln, an einen Stadtplan. Man mag sich fragen, was nun den Charakter einer Stadt ausmacht. Was macht Städte so einzigartig, wenn sie sich auf diese Art verallgemeinern lassen? Macht es überhaupt noch Sinn, von "Paris" oder "New York" zu sprechen, oder ist das alles ganz einfach "Stadt"?


Jonathan Monk 

Road Block


Water Tables

"Auch ein einfacher Ölfleck kann ein Kunstwerk sein", so lautet das Motto bei Jonathan Monks Water Tables. Seine detaillierten Bilder von Strassenpflaster laden dazu ein, genauer hinzusehen und auch in den alltäglichsten Dingen etwas Betrachtenswertes zu finden.

"Das kann doch nicht so schwer sein", dachten wir uns und machten uns daran, selbst Strassenpflaster abzubilden. Allerdings nicht mit Öl auf Leinwand, sondern mit Kohle auf Papier. Indem wir die Blätter auf die Strasse legten und dann snaft mit dem Kohlestift darüberfuhren, konnten wir das Pflaster sehr gut abbilden.


Anders als bei Monk liegt bei unserem Bild der Fokus nicht auf den Ölflecken und getrockneten Blättern auf der Strasse, sondern auf der Struktur des Pflasters selbst. Wer genau hinsieht, erkennt neben Holzplanken und Metallrampen auch Randsteine, Kopfsteinpflaster und Beton.

Es ist überraschend, wie viele Details man in einem Stück Strasse finden kann.

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