Dienstag, 6. Oktober 2015

Untitled: stacked grids & Arnold Schönberg: 5 Orchesterstücke op. 16, III: Farben 

untitled: stacked grids, 2011


Nach intensiver Auseinandersetzung mit dem Werk „untitled: stacked grids“ und Arnold Schönbergs 5 Orchesterstücke op. 16, III: Farben, habe ich nun Parallelen und auch Unterschiede gefunden. Ich finde, der Name des Stücks passt sehr gut zum Objekt, da dieses ebenfalls viele verschiedene Farben wie pink, schwarz, gelb und weiss enthält. Dies obwohl im Stück von Schönberg wohl andere Farben, nämlich Klangfarben gemeint sind.
Eine weitere Gemeinsamkeit sehe ich in den filigranen Veränderungen, die dann schlussendlich das Ganze so spannend machen. Beim Objekt handelt es sich dabei um die vielen kleinen „Farbkleckse“, im Stück sind es meiner Meinung nach die Akkorde, die sich schleichend und durch kleine Veränderungen wandeln.
Des Weiteren habe ich beobachtet, dass das Stück wie auch das Objekt keineswegs Ruhepole sind, sondern eher Unruhe stiften. Dies ist eigentlich erstaunlich, denn im Stück hört man ganz klar einen liegenden Bass. Da jedoch in den Oberstimmen viele Dissonanzen herrschen, fühlt man diese Unruhe. Im Objekt kommt diese Unruhe anhand der Bewegungslust, die ausgelöst wird beim Betrachten, zum Ausdruck.
Im Stück habe ich beobachtet, dass jeweils die nächste Bewegung beginnt, bevor die andere fertig ist. Dieses Hinübergleiten kann man auch in Objekt sehr gut beobachten, wobei mir eine Stelle jedoch auffiel. Es hat eine pinke Aussparung, die ich sehr interessant fand. Spontan fand ich sie störend, nicht zum Lied passend, doch mit der Zeit assoziierte ich sie mehr und mehr mit einem bestimmten Teil im Stück, nämlich dem kurzen Harfenteil.
Ich finde auch, dass die kleinen Farbkleckse aufgrund ihrer Häufigkeit eine hohe Dichte aufweisen, das Stück jedoch keine sehr dichte Stimmverteilung hat. Das ist für mich somit ein Unterschied.
Im Grossen und Ganzen könnte man meinen, wie ich anfangs auch dachte, die Musik wie auch das Objekt seien nicht sehr spannend. Doch musste ich meine Meinung „revidieren“ und finde nun, dass es extrem spannend, interessant und vor allem bereichernd war. (N. Federer)


Ich habe das Musikstück Farben von Arnold Schönberg mit dem Kunstwerk stacked grids von Phyllida Barlow verglichen. Bei den Gemeinsamkeiten ist mir aufgefallen, dass beide eine stabile Grundlage haben. Bei der Musik sind das die langen, ruhigen Töne, bei dem Kunstwerk ist alles das gleiche Material und die gleiche Form. Beide haben herausspringende Formen. Bei der Musik höhere und schnellere Töne, beim Kunstwerk andere Farben als pink. Beide sind düster und fröhlich zugleich und beide haben nur filigrane Veränderungen. Beides ist sehr strukturiert.

Ich habe aber auch Unterschiede festgestellt: Die Musik baut Spannung auf und das Kunstwerk nimmt die ganze Spannung für die Ausstellung weg, da es ganz am Anfang aufgestellt ist und man es anschauen muss. Das Kunstwerk (stacked grids) sagt schon ziemlich viel über die ganze Ausstellung aus. 
(R. Dutler)

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